In einer Viertelstunde ist Anpfiff: Niederlande – Brasilien. Die Kollegen sitzen jetzt bestimmt bei einem kühlen Bier vor der Leinwand und versuchen irgendwie die 37°C Lufttemperatur zu ertragen.
Der Hausbart vor Issum hatte heute bestimmt Hitzefrei und so bin ich direkt weiter Richtung A57 geflogen. Auf dem Weg dorthin flog ein Verkehrsflugzeug in gerade mal 200 m Höhe über mich hinweg. Die Maschine kam aus Südwesten, drehte über Xanten nach links Richtung Westen ab und landete auf dem Flughafen Weeze. Ich erwartete jeden Moment von den Wirbelschleppen durchgeschüttelt zu werden. Zum Glück blieben die aber aus. Puh!
Hinter der A57 ging es dann zuverlässig wieder nach oben. Erst schwach und ich mußte den richtigen Bart erst suchen. Ein ganzes Stück hinter der Autobahn ging es dann mit teilweise 5 m/s unter die Basis auf 2.280 m. Was für ein Kontrastprogramm zu der drückenden Hitze am Boden! Über Xanten stand die nächste vielversprechende Wolke die sich allerdings in den nächsten 20 Minuten vollständig aufgelöst hatte.
Schon 16:30 Uhr. Ich hatte irgendwie keine Idee wohin ich fliegen sollte. Mit Rückenwind weiter Richtung NO fliegen … nach Norden den Rhein hoch … nach Süden … keine Ahnung! Ich entschied mich über den Rhein Richtung Wesel zu fliegen. Wenn ich unter einer der Wolken noch was finde, dann kann ich mich ja immer noch entscheiden. Hinter dem Naturschutzgebiet Xantener Altrhein ging es nochmal auf 1.500 m hoch und danach in einem langen Abgleiter bis nach Büderich. Auf einer Wiese direkt am Rhein bin ich dann gelandet. Meinen 29,2 km Flug findet ihr im DHV XC.
Kurze Zeit später hat mich Günther abgeholt und mich nach Hause gefahren. Vielen Dank.
Die Niederlande haben es als erste Mannschaft ins Halbfinale geschafft und Johannes Völlm ist 81,0 km 93,8 km von Neukirchen-Vluyn bis nach Ahaus Metelen geflogen. Wahnsinn!
4 juli wird nog besser! Wir kommen in eure richtung
Grusse Jan Toldijk
Hi Jan,
obwohl ich noch nicht so recht an den “gute Thermik”-Tag hier am Niederhein glaube, wäre es der Hammer, wenn ihr die 65 km Luftlinie von Toldijk bis nach Sevelen schaffen würdet. Viel Glück.
Gruß Martin
P.S. Du kannst mich jederzeit anrufen und ich organisiere die Rückfahrt für dich. Aber erst wenn wir deinen Flug mit einen kühlen Bier gefeiert haben.
HAHA dass war gar nichts, knapp750 meter wolkenbasis und slecht zu centrieiren thermik. Nur Ardy und Hijlko haben mehr als 35km. Morgen wieder eine chance.
Hallo Jan,
hier am Niederrhein waren die Bedingungen gestern auch nicht so besonders. Bis 14:30 Uhr hatten wir eine fast geschlossene und sehr niedrige Wolkendecke. Erst gegen 15:00 Uhr konnte die Sonne richtig durchheizen und es entwickelte sich zum späten Nachmittag noch ganz gute Thermik. Theo Schürholz flog vom Schleppgelände an der Halde Norddeutschland 54 km bis nach Haltern am See. Ansonsten waren die Bedingungen sehr selektiv und viele Top-Piloten hatten keine Chance Anschluss zu finden. Ähnlich gut wie Theo hat es Uwe Moss erwischt. Er ist mit einem Gin Boomerang 5 vom Schleppgelände Bentelo (NL) 106,6 km bis nach Bramsche geflogen. Respekt!
Hier am Niederrhein ist auf jeden Fall das „100er Flieber“ ausgebrochen.
Viele Grüße Martin
Mit so ein fieber soll mann nicht ins bett gehen. Nur ein bischen wind zeit und defensiv fliegen und die 100km ist dar
Mit welchem windrichtung ist 100km von Sevelen mochlich?
Lieber Theo!
hast Du vielleicht noch mehr solcher glückbringenden Shorts? Da hast Du uns einfach auf dem Feld sitzen lassen 🙂 .
Gut gekämpft, Glückwunsch!
Jarek
Es war schon beeindruckend wie sich Theo hinter dem Startplatz aus 100 m Höhe hochgearbeitet hat. Auf der FFN-Seite hat er einen schönen Bericht zu seinem Flug publiziert.
@Jan: Es gibt eine Handvoll Piloten, die in den letzten zwei Wochen von den beiden Schleppgeländen Sevelen und Halde Norddeutschland ganz beachtliche Flüge realisiert haben. Sieh dir einfach mal die folgende Übersicht auf dem DHV XC an.
Ich werde demnächst mal eine Übersicht über die potentiellen 100er-Strecken schreiben.
Viele Grüße Martin
Ich hab die Jacques Britt Shorts noch in blau. Wenn du mal bei Schirmgröße M bist, kannst‘ mich noch mal fragen, mir sind sie inzwischen etwas zu groß 🙂
54 km sind zwar nicht viel, aber für die Arbeitshöhe! Außer Uwe Moss ist an dem Tag keiner hier oben weiter gekommen. Wichtig finde ich den Spaßfaktor und der ist besonders hoch, wenn man ganz entspannt und ohne große Erwartungen losfliegt.
Meinen Bericht mit Fotos findet ihr unter:
http://www.fliegerfreunde-niederrhein.de/
Theo
P.S. Ich hab mal nachgemessen. Um Richtung ONO die Hundert zu schaffen muss man über die A1 kommen, eine gute Auffanglinie